Kurztrip nach Belgien – Mehr als Schokolade, Bier und Pommes…
Brüssel & Brügge – jeweils absolute Top Empfehlung!
Obwohl Belgien eins unserer Nachbarländer und gar nicht allzu weit weg ist, hatten wir das Land eigentlich nie auf dem Schirm. Das war definitiv ein Fehler, Belgien ist sowas von eine Reise wert. Da wir das Meer so lieben, haben wir unsere Unterkunft in Oostende gebucht.
Auf dem Hinweg haben wir bereits einen kurzen Stopp in Brüssel gemacht, um das Atomium zu besichtigen. Hat uns super gut gefallen und sollte man definitiv gesehen haben, wenn man in Brüssel ist – ist aber etwas außerhalb und liegt nicht in der Stadtmitte.
Weiter ging’s dann zur Unterkunft in Oostende. Das Hafenstädtchen / Seebad ist eher touristisch aber der Strand ist wirklich wunderschön und sehr weitläufig.

Am nächsten Tag sind wir nach BRÜGGE gefahren, wo wir eine wirklich tolle Tour gemacht haben. Charakteristisch für die Hauptstadt Westflanderns sind die Kanäle, kopfsteingepflasterten Straßen und mittelalterlichen Gebäude der Stadt. Als „Venedig des Nordens“ bezeichnet gilt sie als die wohl schönste Stadt Belgiens. So viele belgische Städte haben ich noch nicht gesehen aber ich stimme trotzdem mal zu. 😉 Der gesamte historische Stadtkern ist ein einziges Unesco Weltkulturerbe.
Tatsächlich ist die Stadt auch Schauplatz des Films „Brügge sehen… und sterben“ mit Colin Farrell in der Hauptrolle. Der Film ist Geschmackssacke aber man sieht sehr viel von der Stadt. Als Einstimmung für die Reise also gar nicht so schlecht…
Wir hatten einen riesen Spaß mit Anne-Marie, die uns zu wirklich außergewöhnlichen Plätzen geführt hat, die wir so niemals gefunden hätten, wenn wir auf eigene Faust unterwegs gewesen wären…

Unser Treffpunkt war am Grote Markt, der zentrale Platz der belgischen Stadt. Auf dem Platz befindet sich auch der Belfried mit einer Höhe von 83 m. Im Spätmittelalter demonstrierte der alle Bauwerke der Stadt überragende Turm die Macht des selbstbewussten reichen Bürgertums und diente als Brandwache. Der Turm besteht aus drei Etagen und kann bis zum Glockengeschoss gegen Entgelt über 366 Stufen bestiegen werden.
Der Grote Markt
Der Belfried
Das monumentale Rathaus (1376-1421) ist eines der ältesten der Niederlande. Von hier aus wurde die Stadt über 600 Jahre lang verwaltet. Der Gotische Saal mit seinem beeindruckenden Gewölbe und Wandmalereien aus dem 20. Jahrhundert über die Geschichte Brügges ist ein unbedingtes Muss.
Rathaus Gotischer Saal
Eine klassische Postkartenmotivansicht bekommt man vom sogenannten Rosenkranzkai, der sich mitten im Herzen Brügges befindet, geboten. Der Name geht bis auf die mittelalterliche Geschichte Brügges zurück. So wurden früher an genau diesem Platz über einen langen Zeitraum hinweg Rosenkränze verkauft. Besagtes Panorama bietet nicht nur einen tollen Blick auf eine der berühmten Grachten Brügges, sondern umfasst auch noch eine gute Sicht auf die Rückseite der Heilig-Blut-Basilika, dem prächtigen Rathaus der Stadt sowie auf den Belfried.
Rosenkranzkai – wohl der meistfotografierte Ort in Brügge
Der Beginenhof „Ten Wijngaarde“ mit weiß getünchten Fassaden und einem schönen Klostergarten wurde 1245 gegründet. In diesem Kleinod des Weltkulturerbes lebten früher Beginen, weltliche, emanzipierte Frauen, die allerdings ein frommes und eheloses Leben führten. Heute wird der Beginenhof von Schwestern des Benediktinerinnenordens und alleinstehenden Frauen aus Brügge bewohnt. Das Beginenhaus vermittelt immer noch einen guten Eindruck, wie das Alltagsleben im 17. Jahrhundert aussah.
Der Beginenhof
Nicht weit vom Beginenhof stößt man auf eine weitere tolle Sehenswürdigkeit, das Minnewater – ein kleiner, rechteckiger, von Bäumen umgebener See inmitten des Minnewater Parks. Hier kann man wunderbar aus der Stadt raus oder rein spazieren. Der See und auch der Park darum sind wirklich wunderschön und definitiv lohnenswert zu sehen.
Eine Legende besagt, dass die wunderschöne Minna in einen Mann aus der Nachbarstadt verliebt war. Ihr Vater hatte allerdings einen anderen Mann für sie vorgesehen. Minna fand seinen Plan heraus und floh. Im Park traf sie ihren Liebsten und starb erschöpft in seinen Armen. In der Hoffnung, dass niemandem mehr solch ein Schicksal widerfährt, beschlossen die Einwohner Brügges den See fortan „See der Liebe“ zu nennen. Die Brücke bekam den Namen „Brücke der Liebenden“. Es gilt, wer seinen Partner auf der Brücke der Liebenden küsst, dessen Liebe hält ewig. Wenn das mal nicht ein guter Grund ist, nach Brügge zu reisen… 🙂
Minnewater Park




Typische Hausarchitektur für Brügge Statue „De Verliefden“ auf dem Burgplatz

Am nächsten Tag ging es wieder zurück nach BRÜSSEL. Die Hauptstadt hat uns auch sehr gut gefallen. Auch hier haben wir eine Tour gebucht, die ich ebenfalls gerne weiterempfehle.
Los ging’s beim Grote Markt, der zentrale Platz der belgischen Hauptstadt und eines ihrer Wahrzeichen. Mit dem gotischen Rathaus und seiner geschlossenen barocken Fassadenfront gilt er als einer der schönsten Plätze Europas und wurde 1998 als Ensemble in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.
Links das Rathaus, rechts die Gildehäuser
Schon im 11. Jahrhundert, wurde hier ein Platz angelegt. 1695 griffen französische Gruppen Brüssel an und zerstörten die Grand Place. Die Brüsseler Gilden bauten den Platz daraufhin einfach wieder auf.
Teil der Gildehäuser
Haus der Herzöge von Brabant
Als einzelne Gebäude fällt vor allem das Rathaus mit seinem reich verzierten Äußeren mit den vielen Skulpturen und seinem Turm auf. Die Zunfthäuser reihen sich wie Perlen an einer Schnur aneinanderreihen. Vor allem der Blick nach oben auf die prächtigen Giebel lohnt sich. Ebenfalls bemerkenswert ist das Maison du Roi / Broodhuis auf der gegenüberliegenden Seite mit seiner neugotischen Fassade.
Im Maison du Roi befindet sich heute das Stadtmuseum, in dem u.a. die Kostüme von Manneken Pis gezeigt werden. Hierzu muss man wissen, das die berühmte Statue von Zeit zu Zeit eingekleidet wird. So posiert sie beispielsweise bei Länderspielen im Trikot der belgischen Fußballnationalmannschaft oder wird an den Geburtstagen von Elvis Presley oder Wolfang Amadeus Mozart entsprechend verkleidet. Am Welt-Aids-Tag wird sie mit Kondomen bestückt. Es gibt mehr als 950 verschiedene Kostüme.
Die berühmte Brunnenfigur Manneken Pis gilt als eines der Wahrzeichen von Brüssel und steht außerdem stellvertretend für Meinungsfreiheit, Widerstandsgeist und demokratische Werte. Dies zeigte sich zuletzt im März 2016 nach den Terroranschlägen in Brüssel, wo über die sozialen Netzwerke sofort Bilder verbreitet wurden, auf denen das Manneken auf die Terroristen uriniert.
Im Jahr 1985 hat das Manneken Pis mit Jeanneke Pis ein weibliches Gegenstück als Pendant bekommen. Im Gengensatz zu ihrem „großen Bruder“ ist Jeanneke etwas versteckt in einer Seitengasse zu finden, was den Vorteil hat, dass sich hier deutlich weniger Touristen versammeln. Auf jeden Fall ein Zeichen der Gleichberechtigung, der auch den Humor der Brüsseler widerspiegelt… 😉
Manneken Pis Jeanneke Pis
In den 200 Meter langen, denkmalgeschützten Galeries Royales Saint-Hubert, erbaut im Stile der florentinischen Renaissance, befinden sich unter dem prachtvollen Glasdach eine einmalige Mischung aus Kultur und Luxusboutiquen. Auch Schokolade/Pralinen kann man hier in bester Qualität kaufen. Die Einkaufspassage gilt als einer der schönsten überdachten Galerien Europas.

Die Belgier lieben Comics und viele ihrer Autoren kommen aus Belgien. Zu den bekanntesten gehören wohl Tim und Struppi, Lucky Luke, Gaston und die Schlümpfe. Comics gehören einfach zur Kultur. Heute bilden über 50 bemalte Fassaden die Comic Strip Route, die sich alle innerhalb des Stadtzentrums befinden.
Broussaille war die erste Häuserwand der Comic Strip Route, sie entstand im Juli 1991. Broussaille (bei uns: Jonas Valentin – eine Comicserie des belgischen Autors Frank Pé) und seine Freundin machen dabei einen Spaziergang durch die Stadt. Obwohl es sich eigentlich um einen Mann und eine Frau handelt wird es auch im schwulen Zentrum von Brüssel zitiert. In unmittelbarer Nähe gibt es auch einen Zebrastreifen in Regenbogen-Farben.
Comic & Street Art
Nur wenige Meter von Manneken Pis ist der ganz große Comic-Held der Belgier verewigt: Tim (Tintin), Kapitän Haddock und Struppi (Milou) fliehen über eine Treppe. Die Szene stammt aus dem Band „Der Fall Bienlein.“ Zeichner und Erfinder der Figuren war der Belgier Hergé.
Wer mehr von dem Autor von Trim und Struppi sehen möchte, dem ist das Hergé-Museum in Louvain-la-Neuve zu empfehlen (ca. eine halbe Autostunde von Brüssel entfernt). Es ist das erste Museum in Europa, das einem Comiczeichner gewidmet ist. Das Museum ist in der rue du Labrador 26, weil in dieser Straße im Comic Tim und Struppi wohnen.
Graffiti Art
Der Mont des Arts (Kunstberg) bietet einen der beliebtesten Ausblicke über Brüssel. Von dem erhöhten Aussichtspunkt ist der Turm des Rathauses deutlich sichtbar.

Fazit: Brügge und Brüssel sind definitiv eine Reise wert! 🙂