Der Berg ruft
Getreu diesem Motto haben wir ein verlängertes Wochenende genutzt und haben uns auf den Weg nach Landeck / Zams in Tirol gemacht. Wetterprognose war mega, so dass wir mit relativ leichtem Gepäck losgefahren sind. Verkehrstechnisch war – wie immer an solchen Wochenenden – super viel los doch pünktlich zum Abendessen haben wir es noch ins Hotel geschafft.
Ich liebe ja Tirol – Spessart, Taunus, Vogelsberg und Odenwald sind zwar auch nett aber irgendwie doch kein Vergleich 😉
Als wir morgens euphorisch die Vorhänge zur Seite zogen herrschte erstmal große Ernüchterung. Alles grau in grau und Regen – hatten wir so nicht bestellt und war auch vom Wetterbericht nicht vorgesehen aber so ist es eben in den Bergen. Passend zum Wetter haben wir uns dann erstmal für die Klamm in Zams (Zammer Lochputz) entschieden – so eine Klamm find ich ja persönlich perfekt bei Regen.
Ausgestattet mit Helmen ging es dann los. Der Weg führt über viele Stufen entlang dem Wasserlauf und einem Wasserfall nach oben. Dort geht es noch durch 2 kleinere Höhlen und dann wieder abwärts. Die Klamm ist nicht allzu weitläufig aber hat uns trotzdem gut gefallen. Wenn man sowieso in der Nähe ist, würde ich einen Besuch empfehlen aber für eine weitere Anreise eher nicht.
Informationen zur Klamm findet ihr hier
Dann ging es weiter nach Schnann. Hier haben wir eine schöne Wanderung über die Schnanner Klamm zur Fritzhütte gemacht. Der gut ausgebaute und teilweise mit Seilen gesicherte Weg führt entlang der markanten, manchmal senkrechten Gesteinswände neben dem rauschenden Wildbach und vorbei an Wasserfällen. Die Klamm ist von Juni bis Oktober frei zugänglich.
Der Aufstieg zur Fritzhütte war anspruchsvoll mit vielen alpinen Abschnitten. Die Hütte war leider noch nicht geöffnet aber wir konnten wunderbar geschützt unter einem Vordach sitzen und das Panorama im leichten Regen genießen.
Der Abstieg war abenteuerlich. Sehr steil und ich sag mal „interessante“ schmale Wege. Die folgenden zwei Bilder geben vielleicht einen kleinen Eindruck wieder:
Eckdaten zur Tour: Kilometer: 5 (hat sich aber nach mehr angefühlt) / Höhenmeter: 530 / Dauer: 2,5 Stunden / Komoot Link
Am nächsten Tag war die Sonne wieder da – Hurra! Wir sind nach Vadiesen / Pettneu gefahren, wo wir beim Naherholungsgebiet Giaßi geparkt haben.
Von dort ging es dann erstmal hoch zur Putzen-Alpe. Nach 1,5 Stunden und anstrengenden 500 Höhenmeter waren wir dann dort und haben bei grandioser Aussicht und Schlagermusik im Hintergrund unser Skiwasser genossen 🙂
Weiter ging es dann durch den Wald zur Walchererhöhe und von dort wieder über einen sehr schönen Höhenweg nach unten zur Nessleralm. Die super nette Wirtin hat uns dann den Rückweg über den Stöckl-Waldweg empfohlen, der auch wirklich sehr schön zu laufen war.
Die Einkehr in die Hütten ist doch immer das Highlight bei jeder Tour 😊
Eckdaten zur Tour: Kilometer: 13,9 / Höhenmeter: 785 / Dauer: 6 Stunden / Komoot Link
Für den nächsten Tag wollten wir noch mal mit einer Bahn hochfahren. Die Venetbahn in Zams war aktuell leider wegen einer technischen Störung außer Betrieb, von daher sind wir nach Fiss gefahren, wo es für uns mit der Schönjochbahn bis zur Mittelstation hoch ging.
Über den Fisser Höhenweg ging es dann zum Gipfelkreuz „Frommes Kreuz“, ein schöner Höhenweg mit steilem Aufstieg. Danach ging es an zwei halbleeren Speicherseen vorbei bis zum nächsten Gipfelkreuz, dem Schönjochkreuz.
Über einen „Kunstweg“, auf dem verschiedenste Skulpturen ausgestellt waren, sind wir dann bei der Schirmbar Schönjoch gelandet, wo wir selbstverständlich eingekehrt sind 😉 Hier sitzt man sehr schön, Essen ist lecker und die Aussicht ist grandios. Über einen schönen schmalen recht anspruchsvollen Weg ging es dann wieder abwärts zur Mittelstation und mit der Gondel zurück ins Tal.
Eckdaten zur Tour: Kilometer: 11,2 / Höhenmeter: 685 / Dauer: 5 Stunden / Komoot Link
Heute stand leider schon wieder die Heimreise an. Nachdem wir aufgrund von einem mega Verkehrsaufkommen nach 3 Stunden Fahrt gerade mal in Füssen angekommen sind (den Fernpass hätten wir wohl schneller zu Fuß geschafft!!), beschlossen wir rauszufahren und uns hier noch spontan einen schönen Tag zu machen.
Bei Füssen kamen mir bislang sofort die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau in den Sinn, tatsächlich gibt es aber auch noch ein ganz besonderes Naturschauspiel: den Lechfall. Dort ergießt sich der Lech über eine angelegte Staustufe in eine enge Klamm. Überquert man den Steg, sieht man in der Felswand am Westufer eindrucksvolle Hochwassermarken und bekommt eine Ahnung von der Kraft, die der Fluss nach dem Beginn der Schneeschmelze entwickelt.
Das Faszinierende ist vor allem seine Farbe: magisch hellblau-türkis bis jadegrün. Das verdankt der Lech zwei Faktoren: Zum einen dem hohen Gehalt an Mineralien im Wasser, die der Lech aus seinen Steinen löst, und zum anderen der niedrigen Wassertemperatur. Sie beträgt durchschnittlich nur sechs Grad Celsius.
Ihr findet den Lechfall südlich der Füssener Altstadt an der Bundesstraße B 17 (Tiroler Straße), er ist ganzjährig zugängig.
Weiter ging es dann mit einer Wanderung, die Panorama-Königsschlösser-Schwansee-Runde. Die Temperaturen waren sehr heiß (über 30 Grad), so dass wir froh waren, überwiegend Waldwege vor uns zu haben. Highlights waren die Aussicht vom Kalvarienberg und der Schwansee mit seinem Park und einem wunderschönen Seerosenteich. Man hatte immer wieder eine tolle Sicht auf die beiden Königsschlösser.
Wenn man durch den Schwanseepark spaziert, wandelt man übrigens auf königlichen Spuren. Ursprünglich wollte Maximilian II. das Schloss Hohenschwangau für seine Familie lediglich als Sommerresidenz nutzen. Seine Frau liebte jedoch das Schloss und die schöne Landschaft des Allgäus so sehr, dass die königliche Familie tatsächlich wesentlich mehr Zeit des Jahres hier verbrachte. Der Sohn des Paares, Ludwig II., lebte zu weiten Teilen seiner Kindheit und Jugend auf Schloss Hohenschwangau. Wie auch seine Eltern, liebte er es im Schwanseepark zu spazieren und die schöne Natur zu genießen.
Eckdaten zur Tour: Kilometer: 9,8, Höhenmeter: 220, Dauer: 3 Stunden, Komoot Link
Weiter ging es zum Hopfensee, wo wir uns in einem netten Restaurant direkt am See für die Heimfahrt gestärkt haben.
Was für ein schöner und unverhoffter Abschluss unserer Reise 🙂